Historie

Historie des Hopfenpost Palais

Ein Entwurf des Architekten Carl Hocheder

Carl Hocheder (1854-1917) gehört mit Theodor Fischer, Hans Grässel und Friedrich Wilhelm von Thiersch zu den bedeutenden Architekten in einer Zeit, in der sich München zur Großstadt entwickelte. Hocheder hatte an der Technischen Hochschule in München studiert und wurde 1886 Bauamtmann am Münchner Stadtbauamt, seit 1898 war er Professor an der Technischen Hochschule. Von ihm stammen zahlreiche Großbauten, die bis heute das Münchner Stadtbild prägen: u.a. mehrere Schulen (Bergmannstraße, Columbusstraße, Bazeillesstraße und Stieler­straße), für die er ein grundlegendes Konzept entwickelte, das Maximilianswerk über dem Auer Mühlbach, die Haupt­feuerwache im Stadtzentrum und als herausragendes Projekt das Müllersche Volksbad neben dem ebenfalls von ihm entworfenen Muffatwerk. Seine Bauten werden zum einen den wachsenden Ansprüchen der prosperierenden Großstadt gerecht, weisen aber zum anderen auch eine sensible Auseinandersetzung mit dem Stadtbild von München auf. Trotz der Verwendung neuester Baustoffe und Techniken wie dem Eisenbeton sind die Bauten von Carl Hocheder geprägt durch historisierende Formen im Stile eines süddeutschen Barocks, wie sie auch beim Verkehrsministerium offensichtlich sind.

Das Königlich-Bayerische Verkehrsministerium

Funktion und Bedeutung
Bei der Reichsgründung 1871 wurden dem Königreich Bayern sogen. Reservatrechte zugestanden, u.a. eine eigene Post-und Bahnverwaltung, deren Einrichtungen 1903 in einem neu geschaffenen Verkehrsministerium zusammengefasst wurden. Für den Neubau erwarb der Staat den sogen. Maffei-Anger nördlich des Bahngeländes und beauftragte den Architekten Carl Hocheder mit einem Entwurf, unabhängig von einem 1903 ausgeschriebenen Wettbewerb. Am 4. März 1905 wurde Hocheders Projekt „Allerhöchst“ genehmigt, am 5. Oktober 1905 erfolgte der erste Spatenstich, bis 1912 war der monu­mentale Bau weitgehend fertig gestellt. Am 29. März 1913 konnte das Verkehrsministerium eröffnet werden, die Bauteile südlich der Arnulfstraße entstanden bis 1916.

Der Komplex des Verkehrsministeriums war der größte Staatsbau vor dem Ersten Weltkrieg in München. Er steht in einer Reihe mit anderen staatlichen Bauten der Prinzregenten­zeit Justizpalast, Armeemuseum und Nationalmuseum, die mit ihrer monumentalen Wirkung und dem gestalterischen Aufwand die Bedeutung des Bayerischen Königreichs innerhalb des Deutschen Reichs darstellen sollten.

Königlich-Bayerisches Verkehrsministerium und Briefzentrale

Der großzügige Baukomplex des Verkehrsministeriums war um sechs Höfe organisiert und umfasste über 360.000 m³ umbauten Raum, nach Angaben der Zeit betrug die Abwicklung der Fassaden­flächen fast einen Kilometer, die monumentale Kuppel erreichte eine Höhe von 70m. Neben den Verwaltungsräumen des Ministe­riums und der Ministerwohnung enthielt der Bau Einrichtungen für die Briefverteilung, u.a. einen großen, zweigeschoßigen Brief­trägersaal im nordwestlichen Hof. Vom Untergeschoß an der Hopfenstraße führte seit Oktober 1910 eine unterirdische führer­lose Bahn über 400 m bis zum Hauptbahnhof: die erste U-Bahn in München. 1988 wurde dieser Bahnbetrieb durch einen Straßen­tunnel zur Seidlstraße ersetzt und schließlich 1997 ganz aufgegeben.

Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, Abriss und Wiederaufbau

Bei den Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs wurde das Verkehrs­ministerium 1944/45 mehrmals schwer getroffen, weite Teile, wie auch die Kuppel, blieben aber bestehen und wurden nach Kriegsende von Bahn und Post genutzt. Die meisten Bauteile wurden in Abschnitten bis 1970 abgetragen, 1959/60 leider auch die stadtbildprägende Kuppel. Der Westflügel an der Hopfenstraße wurde 1969/72 von der Oberpostdirektion saniert und schließlich 2001/02 von MOM Mall of Munich aufwändig wiederhergestellt.

TRADITION TRIFFT MODERNE

Das Hofenpost Palais ist Teil der bayerischen und im Besonderen der Münchner Geschichte. Bereits im Jahre 1902 begannen die Arbeiten am umfangreichen Komplex des Königlich-Bayerischen Verkehrsministeriums, mit Zentralbriefamt unter der Leitung des bedeutenden Münchner Stadtbaumeisters Hocheder im Stil des Neobarock. Der in der Nachkriegszeit von der deutschen Post genutzte Standort wurde 1991 um die Neue Hopfenpost erweitert.

Etwa zehn Jahre später konnte an den früheren Glanz angeknüpft werden, indem der erhaltene Teil des früheren Ministeriumsbaus grundlegend saniert und umgebaut wurde.

Das Hopfenpost Palais steht damit für ein Stück Münchner Stadtgeschichte und prägt das Erscheinungsbild Münchens wie kein anderes Bürogebäude.

Alte Hopfenpost

Heute zeigt sich die Alte Hopfenpost als repräsentatives, modernes Bürogebäude mit individuellem, historischem Ambiente. Die fünf­geschoßige Anlage mit zusätzlich ausgebautem Dachgeschoß umfasst insgesamt knapp 21.000 m² Mietfläche. Der Haupteingang am sogenannten Ehrenhof führt über ein schönes Entree zu den komplett modernisierten Büroflächen, die im Nordflügel einen Innenhof umschließen. Modernsten Büroanforderungen wurde bei der Neugestaltung ebenso Rechnung getragen wie der Bewahrung historischer Details. Einen besonderen Reiz macht das Nebeneinander von historischen und modernen Elementen aus. Mit dem 2001 realisierten ver­glasten Anbau am südöstlich gelegenen Teil der Alten Hopfenpost ist dabei ein besonders spannender Kontrast gelungen. Entlang der Arnulfstraße zwischen Hauptbahnhof im Osten und Arnulfpark im Westen sind traditionell bedeutende Unternehmen aus den Bereichen Dienstleistung und Verwaltung angesiedelt. Denkmalgeschützte, repräsentative Bauten wie das Renaissance Haus wechseln sich hier mit moderner Architektur ab. Auch an der nach Norden abzweigenden Seidlstraße befinden sich hochwertige Büroadressen.

Kontakt

Ansprechpartner

MoM, vertreten durch HDInvest,
Hopfenstraße 4, 80335 München
+49 (0) 89 599 1826 0

Erreichbarkeit

Mon. - Fr. 09:00 - 18:00